Chronik eines viel zu kurzen Hundelbens

Am Valentinstag 2010 wurden meine Geschwister und ich in der Oberpfalz geboren.
Nach schönen Wochen bei meiner Mama und netten Menschen musste ich von dort weg, um Frauchen und Herrchen kennen zu lernen.
Als die mich abholten brachten sie Nabila mit, die von der ersten Sekunde an meine Freundin, Ersatzmutti und bester Kumpel wurde. Mit der Zeit bin ich ganz gehörig gewachsen und war schon bald viel größer als Nabila, weshalb Frauchen und Herrchen sie liebevoll “Krümel” und mich “Pony” nannten.

Es kam ein schöner Sommer, in dem ich ganz viel im Garten spielen konnte und einges lernen musste (z.B. keine Tür- oder Alurahmen anzuknabbern).
Naja, von Nabila lernte ich auch Sachen, die nicht so gut waren. So mussten wir z.B. immer anderen Hunden mit einem Mordsgetöse klar machen,
wie toll wir beide doch waren, was unserer Herrschaft aber ganz und gar nicht gefiel.

Wir hatten eine schöne gemeinsame Zeit und  waren auch einige Male in Urlaub. Dabei sprang ich einmal in den Rhein, um einen Wasservogel zu jagen.
Dabei  wurde ich von der Strömung mitgerissen, weshalb Herrchen damals das Herz ganz schön in die Hose gerutscht war.
Aber ich habe doch rechtzeitig auf Frauchens Rufen reagiert und damit alleine das rettende Ufer erreichen können.

Ich spielte viel und hatte ein schönes, sorgenfreies Leben. Unheimlich gerne schlief ich in der Küche zwischen großen Pflanzen
und warf mich des Abends mit Schwung und Ganzkörperdrehung in die Nische des Wohnzimmerschranks, wo ich dann oft hochkant eingeschlafen bin.
Außerdem lief ich im Bad immer gerne unter den Handtüchern durch, weil das so ein tolles kuscheliges Gefühl war.

Nabila spielte immer den Chef, aber ich ließ sie gewähren. Ich wußte ja, dass ich  viel stärker war und wollte ihr den Spaß nicht verderben.
Ich schmuste viel lieber. Zum Beispiel konnte ich meinen Menschen ganz tolle und zarte Lippenküsse geben, oder ihnen Leckerlis aus der Hand “lutschen”. Auch ließ ich mich sehr gerne von Nabila bemuttern und verwöhnen. Das sieht man auch auf einigen Videos, die Herrchen mit uns drehte.

Aber einige Sachen funktionierten nicht so richtig. So hatte ich z.B. Probleme beim Treppenlaufen.
 Dabei stellte ich mich zeit meines Lebens etwas ungeschickt an, was aber im Nachhinein betrachtet, wahrscheinlich
den Auswirkungen meiner Erkankung geschuldet war, die im Sommer 2013 entdeckt wurde.

Mir ging es von einem auf den anderen Tag plötzlich sehr schlecht, worauf Herrchen und Frauchen mit mir sofort zum Tierarzt fuhren.
Nachdem dieser mich einige Male untersucht hatte, musste er ihnen mitteilen, dass ich eine Krankheit hatte, die nicht heilbar war. Mir ging es zwei Wochen lang gar nicht gut., aber danach fand der Tierarzt eine Möglichkeit, mit der ich noch einige Zeit schmerzfrei überleben konnte.

Mir wurden so noch fast 5 Monate geschenkt, in denen ich mich von meinen Lieben langsam verabschieden konnte.

Irgend wann wirkten die Medikamente aber nicht mehr und ich musste schweren Herzens in das Regenbogenland gehen.
Ich hätte noch gerne so viel von dieser schönen Welt gesehen, aber es war mir leider nicht vergönnt.

Behaltet mich in Euren Herzen, denn so kann ich weiterleben und
wenn Ihr an mich denkt, bin ich nur einen Bruchteil einer Sekunde von Euch weg.
Vergesst mich nicht, denn ich vergesse Euch auch nicht. Lebt wohl, wir werden uns irgend wann wieder treffen.

Eure Dhaya